„Haben die gerade NETZSCH gesagt?“

Birke und Partner gewinnt den Internationalen Deutschen PR-Preis. Wie kommt’s? Und jetzt? Ein Interview mit unseren Geschäftsführern Michael Bantele und Fabian Birke.

von Katharina Raab

18. Juni 2024

Birke und Partner hat im Mai den Internationalen Deutschen PR-Preis 2024 für den Film „150 years of NETZSCH“ gewonnen. Das klingt staatstragend. Wo steht Euer „Oscar“?

Fabian: Da wo er hingehört: Im Regal in unserem Agentur-„Wohnzimmer“. Also unserem Gesellschaftsraum. Den Award haben wir ja nicht alleine gewonnen. Er ist die Belohnung für eine Teamleistung, an der nahezu jeder in der Agentur seinen Anteil hatte.

Wie viele Awards stehen denn neben ihm?

Michael: Der Internationale Deutsche PR-Award bekommt die ungeteilte Aufmerksamkeit. Er steht da ganz alleine. Wenn ich mich recht erinnere, dürfte es auch unser erster Award sein. Wir haben nicht die größte Erfahrung im „Award-Gewinnen“. Außer Fabi.

Das heißt?

Fabian: Micha spielt darauf an, dass ich als junger Fotograf den Deutschen Jugendfotopreis gewonnen habe. Aber er hat schon recht: Als Agentur haben wir uns in der Vergangenheit mit Award-Bewerbungen zurückgehalten.

Wieso die Zurückhaltung?

Michael: Gute Frage. Unsere Arbeit war immer schon gut. Vielleicht konnten wir in den vergangenen vier, fünf Jahren noch eine Schippe drauf legen. Das müssen andere bewerten. Ich glaube, dass wir uns bisher an Awards nicht beteiligt haben, liegt ein wenig an unserem fränkischen Naturell. In Franken heißt es nicht umsonst: „Nedd gmauld is Lob gnuch“.

Fabi: Und „bassd scho“ ist das höchste Lob.

Steht seit Mai im sozialen Mittelpunkt der Agentur: Der Internationale Deutsche PR-Preis 2024, den Birke und Partner für den Film „150 years of NETZSCH“ erhielt.

Wie kam es zum Sinneswandel?

Fabian: Unser Kunde NETZSCH, für den wir den Film realisieren durften, hat uns ein wenig zu unserem Glück gezwungen. Yann Jeschke, der die Kommunikation bei NETZSCH verantwortet, hatte schon nach der Konzeptvorstellung gesagt: „Dieser Film muss einen Award bekommen.“ Wie man sieht: Er hatte Recht.

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Der Film zum Award: Wer wagt gewinnt

Michael: Zum Glück hat NETZSCH uns dazu gebracht, über unseren Schatten zu springen. Denn vielleicht bleibt der Award auch nicht so einsam an seinem Platz. Unsere NETZSCH-Projekte sind noch beim US International Award in drei Kategorien auf der Shortlist. Neben dem Jubiläumsfilm auch die Homestories, die im November schon beim PR Report-Award auf der Shortlist standen. Am 26. Juni ist die Verleihung. Dann wissen wir mehr.

Fabian: Du darfst auch nicht den „THE BEST AGENCY“-Award vergessen. Da stehen wir als Agentur Birke und Partner auch auf der Shortlist in der Kategorie „Focussed“ – also für Spezialagenturen.

Bleiben wir beim jetzigen Award. Was war denn für Euch der schwierigste oder herausforderndste Moment bei der Realisierung des Films?

Michael: Fabi, das musst Du beantworten. Die Umsetzung hast vor allem du verantwortet.

Fabian: Bei einer so großen Produktion gibt es immer mehrere Momente, die herausfordernd sind. So natürlich auch bei „150 years of NETZSCH“. Es gab aber eigentlich nur einen Moment, bei dem mir tatsächlich mulmig war. Das war, als wir NETZSCH das Konzept vorgestellt haben. Die Jury der DPRG hat in der Begründung für den Award-Gewinn den Film so beschrieben: „Er bricht ironisch mit den Genre“. Entsprechend war das Konzept sehr mutig und unkonventionell. Wir waren sehr gespannt, wie der Kunde reagiert.

Und?

Fabian: Ein, zwei Stellen waren erklärungsbedürftig. Zum Beispiel unser Wikinger. Aber grundsätzlich war unser Kunde mehr als begeistert. Man muss dazu wissen, dass der Film kein Einzelprojekt war, sondern eingebettet in einer ganzen Reihe an Jubiläumsmaßnahmen, die wir für NETZSCH umsetzen durften. Neben den Homestories auch ein Jubiläumsmagazin, viel Content für die digitalen Kanäle und eine große Ausstellung. Da konnte sich ein starkes Vertrauensverhältnis entwickeln.

Michael: Und wir haben zu dem Zeitpunkt der Konzeptvorstellung bereits seit 1,5 Jahren mit dem Kunden zusammengearbeitet. Haben die Historie recherchiert, das globale Jubiläumsjahr auch strukturell mitkonzipiert. So konnten wir schon beweisen, dass wir verlässlich, on time fundierte Arbeit abliefern.

„Unser Kunde hat uns ein wenig zu unserem Glück gezwungen.“
– Fabian Birke, Geschäftsführer Birke und Partner

„Vielleicht bleibt der Award auch nicht so einsam an seinem Platz.“
– Michael Bantele, Geschäftsführer Birke und Partner

Was zeichnet den Film aus Eurer Sicht aus?

Fabian: Zunächst bringt er die Geschichte des Unternehmens wunderbar mit Gegenwart und Zukunft zusammen. Das ist zwar immer unser Anspruch, ist hier aber wirklich gut gelungen. Und eine gute Balance aus Augenzwinkern, Informationsvermittlung und unternehmerischen Botschaften.

Michael: Es macht einfach Spaß, ihn anzusehen. Und durch die vielen Tempowechsel im Erzählfluss ist er trotz seiner Länge enorm kurzweilig.

Da war die Jury der DPRG ja Eurer Meinung. Wie habt ihr denn die Verleihung erlebt?

Fabian: Es war eine tolle Location, eine sehr gelungene Veranstaltung. Und wir haben mit Svenja Fröhlich, die gemeinsam mit Yann Jeschke das Jubiläum bei NETZSCH verantwortete, einen wirklich angenehmen Abend verbracht.

Michael: Es gab nur eines, was ich als schwierig empfand. Nämlich dass unsere Kategorie erst recht spät im Programm dran war. Ich glaube, das war gegen 23 Uhr. Das hat mich ein wenig auf die Folter gespannt.

Wie im Film zur Bühne: Svenja Fröhlich, NETZSCH Group, und Michael Bantele. (Foto: Pedro Becerra)

Was ging euch in dieser langen Zeit durch den Kopf?

Michael: Ich habe mich gezwungen, mir keine Hoffnungen zu machen. Die anderen Projekte in unserer Kategorie waren allesamt herausragend – und wurden von namhaften Auftraggebern und etablierten Agenturen realisiert.

Fabian: Wir wollten einfach einen schönen Abend mit unserem Kunden verbringen. Aber um ehrlich zu sein, wurden wir immer nervöser, je länger es dauerte. Auch Svenja.

Michael: Als dann der Gewinner verkündet wurde, habe ich es erst gar nicht verstanden, dass wir gewonnen haben. Ich hörte nur Fabi sagen: „Haben die gerade NETZSCH gesagt?“ Und dann fing auch schon Svenja das Jubeln an. Oder war ich das?

Fabian: Der Moment der Preisverleihung verlief dann wie im Film. Aber es war sehr schön, diesen Moment auch mit dem Kunden zu teilen. Wir saßen dann noch lange zu dritt auf der Dachterrasse und haben mit einem Glas Wein gefeiert. Vielleicht waren es auch zwei.

Glückliche Gewinner auf der Bühne: Fabian Birke, Svenja Fröhlich und Michael Bantele. Dieses Foto war übrigens der Auslöser dafür, dass sich einer unserer Geschäftsführer spontan wieder im Fitnessstudio angemeldet hat. (Foto: Pedro Becerra)

Die Kundenbeziehung zu NETZSCH scheint ja eine besondere zu sein.

Michael: Wir pflegen mit NETZSCH eine wertschätzende, vertrauensvolle, zugewandte aber immer auch professionelle Kundenbeziehung. Dieses gute Zusammenspiel zwischen Agentur und Kunde ist sicher auch ein Grund, weshalb unsere Arbeit für NETZSCH nun diese Aufmerksamkeit erhält.

Fabian: Das ganz sicher. Aber auch, dass es ausreichend Vorlaufzeit gab. Und dass der Kunde so entschlossen war. NETZSCH hat bei seinem Jubiläum sehr viel, wenn nicht alles richtig gemacht.

Werdet ihr jetzt Dauergast bei Award-Verleihungen?

*Beide lachen*
Fabian: Eher nicht. Unser Fokus ist und bleibt auf unseren Kunden und deren Projekten.

Michael: Die Wahrnehmung, die wir durch den Award erhalten haben, freut natürlich sehr. Aber Fabi hat Recht: Nur wenn wir unseren Kundenprojekten die volle Aufmerksamkeit schenken, gibt es Arbeitsergebnisse, die einen Award verdienen würden.

Die Gewinner des Internationalen Deutschen PR-Award 2024. Ganz rechts die Gewinner in der Kategorie Bewegtbild. (Foto: Pedro Becerra)

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