Andreas, was ist deine Aufgabe als Leiter History bei Birke und Partner?
Gemeinsam mit meinen Kolleg*innen ein belastbares Wissensfundament für unsere Kund*innen schaffen – und vergessene Schätze heben. Das heißt für uns als Historikerinnen und Archivare, zu recherchieren, zu ordnen und zu prüfen, was sich wozu und zu wem überhaupt herausfinden lässt. Teil unserer Arbeit ist, aufzuklären und Belegbares von Legenden zu unterscheiden. Dazu gehört aber auch: zu beraten, mitzunehmen, zu begeistern und gemeinsam mit den jeweiligen Fachleuten in der Redaktion, Kreation und Strategieberatung Storylines und passende Formate zu finden. Meine Aufgabe ist es, das alles zusammenzuhalten, mit und für unsere Kund*innen nach vorne zu denken und uns kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Erkläre uns kurz den Begriff Heritage Management?
Heritage steht für das gesammelte Erbe einer Organisation. Das umschließt natürlich recherchierbare und verifizierbare Geschichte. Es ist aber vor allem auch eine Sammlung von Erzählungen, Eindrücken, Bildern, Emotionen und Zuschreibungen. Daran sind unzählige Menschen aktiv, aber auch indirekt beteiligt. Innerhalb und außerhalb der Organisation. Heritage ist darum nicht weniger als ein großer Teil der Identität einer Organisation, aber auch all ihrer Glieder, vom Werk zur internationalen Tochter zur neuesten Akquisition. Wir beraten und unterstützen Organisationen, wie man dieses Erbe erkennt, pflegt und dauerhaft nutzbar macht.
Was wäre in diesem Bereich für dich ein Wunschprojekt?
Ehrlich gesagt: ein großes IT-Unternehmen. Ob nun Hard- oder Software ist da fast nachrangig. Ich beschäftige mich seit Jahren mit der Geschichte der „digitalen Revolution“. Tatsächlich hatte ich sogar kurz überlegt, zu einem Aspekt der Geschichte der Daten zu habilitieren. In meinem privaten Arbeitszimmer hängen historische Trägerformate von der Lochkarte zur Floppy- und Zip-Diskette und die erste Ausgabe von WIRED. Darum hätte ich Bock, Geschichten aus dieser grundlegenden Transformation aus Unternehmenssicht zu erzählen. Dazu kommt auch die technische Herausforderung, diese Geschichte überhaupt erschließbar zu machen und nutzbar zu halten. Papier ist geduldig – alte Datenträger aber eben nicht.
Wir machen jedes Projekt zu unserer einen gemeinsamen Sache. Die Wege sind individuell, denn jede*r von uns hat ganz eigene Vorstellungen davon, wie sein Workspace gestaltet sein soll. Klar, dass wir die unterschiedlichsten Optionen anbieten, bei uns zu arbeiten. Die entscheidenden Momente teilen wir im Team: starke Ideen, Projekterfolge und nicht zuletzt das Vertrauen unserer Kunden.