Besuch beim „Industrial Pioneers Summit“

Wenn Microsoft, Siemens, Ericsson, SAP, Intel, Hewlett Packard, Huawei, die Europäische Kommission und viele mehr zusammenkommen, darf man das zweifellos einen Summit, zu deutsch ein Gipfeltreffen, nennen. Mit dabei Bettina Fettich-Biernath, Teamleiterin Kommunikation bei Birke und Partner, und Johannes Hendel, Head of Digital. Ein Eindruck vom ersten „Industrial Pioneers Summit“ auf der Hannover Messe.

von Michael Bantele

3. April 2019

5G, IoT, KI, Cloud und Edge Computing –  alles nur sperrige Buzzwords, die, wenn überhaupt ohnehin nur obig genannte Weltkonzerne der Industrie brauchen und beherrschen? Mit einer unmissverständlichen, einheitlichen Message und einem beeindruckenden Schulterschluss der Big Player wurde einmal mehr deutlich, dass Industrie 4.0 kein absurder Trend für große Denker mit überheblichen Visionen ist, sondern bereits jetzt unsere Gegenwart und Zukunft bestimmt. Das eine oder andere Anwendungsbeispiel der „Industrial Pioneers“ bestätigte dabei unsere Sicht, dass 4.0 insbesondere den deutschen Mittelstand nicht nur tangiert, sondern direkt adressiert.

Bei aller Dynamik und Willenskraft wurde aber auch deutlich, dass es (glücklicherweise) „trotz“ künstlicher Intelligenz vor allem die „humane Ressource“ braucht. Am liebsten in Gestalt von Pionieren, Entdeckern und Know-how-Trägern mit einer den Kopf kühlenden und das Herz wärmenden Geschichte. Digitalisierung, so der Tenor, provoziere aufgrund der gewonnenen Optimierungspotenziale ohnehin mehr eine Umschichtung an Arbeitsplätzen denn deren Abschaffung. Natürlich blieben hier Fragen offen, bietet sich Platz für Kritik – die erforderliche Tiefe der Thematik wurde an dieser Stelle sicher nicht erreicht.

Dabei geht es bei aller digitalen Evolution und Revolution immer noch um ein sehr altes Ziel: Die Zufriedenheit des Kunden. Digitalisierung optimiert, macht effizienter, verbessert Qualität, ja, perfektioniert und erlaubt es Unternehmen, mit einem enormen Serviceanspruch und einer minimalen Reaktionszeit zu agieren. Natürlich will man die „Factory“ optimieren, um Ressourcen und damit bare Münze zu sparen. So oder so bleiben diese Innovationen aber Begleiterscheinungen des eigentlichen Anspruchs: die maximale Customer Experience.

Was nach 4.0 kommt? Dieser Frage begegneten alle auf der Hannover Messe 2019, auch die Pioniere, nur mit einem Schulterzucken und einem charmanten Lächeln. Viel interessanter sei da schon der Blick in den Spiegel: Wo stehen wir selbst bei 4.0?

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