Katharina, wie erzählt man eine Geschichte so, dass sie Menschen berührt?
Ich glaube, man darf einer Geschichte nicht anmerken, dass sie genau das möchte, uns berühren. Sie darf sich nicht anbiedern. Eine gute Geschichte muss sich selbst genügen, nur dann wollen wir uns bereitwillig auf sie einlassen. Und sie braucht einen Haken, etwas, an dem wir uns aufrauen können. Identifikation ist essenziell und Perfektion absolut langweilig. Vielmehr berührt uns doch, zumindest geht es mir so, die Unvollkommenheit. An einer Lebens- oder Unternehmensgeschichte, in der immer alles glatt lief, bleibt doch niemand wirklich hängen.
Was muss man mitbringen, um ein*e gute*r Geschichtenerzähler*in zu sein?
Man braucht Einfühlungsvermögen, muss zuhören können und ein Gespür haben für den ideellen Wert einer Geschichte. Vor allem sollte man behutsam mit den Geschichten anderer umgehen, aber auch die richtigen Fragen stellen. So manche Geschichte schlummert zwischen oft und immer gleich Erzähltem, gut getarnt in den üblichen Narrativen von Leistung und Erfolg. Erwarte also immer auch das Unwahrscheinliche. Das ist ein bisschen wie Steine-Umdrehen oder Schränke-Aufräumen. Manchmal braucht es diesen Perspektivwechsel – die Geschichte ist da, nur eben völlig verstellt. Als Geschichtenerzähler*in bist du immer auf der Suche und immer auf Empfang. Die nächste Story könnte schließlich auch auf dem Rücken einer Postkarte beginnen.
Du bist bereits seit zwölf Jahren bei Birke und Partner. Was ist deine Lieblingsgeschichte aus dieser Zeit?
Diese eine Geschichte gibt es nicht, wie sollte es auch? Die Agentur hat sich in den zwölf Jahren unfassbar verändert und weiterentwickelt. Vielleicht ist das die Geschichte. Diese Metamorphose, dieses Weitermachen unter immer wieder neuen Vorzeichen, auch in Krisenzeiten. Corona, zum Beispiel. Ich ging zu dieser Zeit gerade in den Mutterschutz und kehrte zurück, als das New Normal längst zu unserem Alltag geworden war. Ich staunte, wie sich jede und jeder durch diese Phase geboxt hatte. Klar, das eine oder andere Veilchen sah man noch, aber an dieser Erfahrung ist die Agentur unglaublich gewachsen. Dieses Jetzt-Erst-Recht-Ding, das hat mich nachhaltig beeindruckt – und daran sollten wir uns ruhig häufiger erinnern. Das ist eine unserer eigenen kleinen Hero Storys.
Wir machen jedes Projekt zu unserer einen gemeinsamen Sache. Die Wege sind individuell, denn jede*r von uns hat ganz eigene Vorstellungen davon, wie sein Workspace gestaltet sein soll. Klar, dass wir die unterschiedlichsten Optionen anbieten, bei uns zu arbeiten. Die entscheidenden Momente teilen wir im Team: starke Ideen, Projekterfolge und nicht zuletzt das Vertrauen unserer Kunden.