Kindheitserinnerungen

„Gut zu wohnen“ ist das Motto der GWG München und genau das liegt ihr seit 100 Jahren am Herzen. In den frühen Zeiten Münchner Wohnungsnot gegründet, bieten die Wohnungen in den Siedlungen der GWG München seit 1918 Tausenden von Familien Obdach und ein sicheres Lebensumfeld. Wir kümmerten uns um die Kommunikationsmaßnahmen im Jubiläumsjahr der Wohnungsgesellschaft.

von Michael Bantele

15. Mai 2018

Roland Wanderwitz wohnt schon fast sein ganzes Leben in einer Wohnung der GWG München in Sendling. Mit neun Jahren wird er – frech an einem Klettergerüst baumelnd – zum „Coverboy“ des ersten GWG-Journals. Und auch 2018 ist er – schlappe 49 Jährchen älter – Teil eines ganz besonderen Magazins. „Kinder! Wie die Zeit vergeht“ titelt das von uns ins Leben gerufene Jubiläums-Journal, das die ebenfalls von uns realisierte Jubiläumsausstellung der GWG München flankiert und vertieft. Kinder, die Kindheit in einer Siedlung der GWG München, auch die Kulturgeschichte des Kinderzimmers, das Miteinander zwischen Kinderlärm und Ruhebedürfnis stehen dabei im Mittelpunkt.

Es sind nicht die einzigen Geschichten, die Ausstellung und Magazin erzählen. Die Spielplätze der GWG München werden einem intensiven Praxistest von Experten – Antonia, Paul und Max sind 8, 12 und 3 Jahre alt – unterzogen, und es geht ganz generell um die Entwicklung einer kinderfreundlichen Attitüde bei der GWG München. Nicht umsonst führt sie als eine der ersten Wohnungsgesellschaften 2009 eine kinderfreundliche Hausordnung ein. Dieses Spielerische, das Kindgerechte spiegelt sich auch in der Jubiläumsausstellung wider, die Birke und Partner geplant hat und die den ganzen Sommer über auf den Mieterfesten in den Siedlungen der GWG präsent sein wird.

Mal wieder Hüpfkästchen spielen, einen Fußball aus Zeitungspapier und zerschnittenen Autoschläuchen basteln oder mit Bauklötzchen Wohnungen aus verschiedenen Jahrzehnten einrichten – mal wieder Kind sein, lautet die Aufgabe für die Besucher. Natürlich gibt es auch viel zu sehen und zu lesen: Fotos aus der Geschichte der GWG München zeigen Kinder beim Spielen, Kinderzimmer im Wandel, Unbeschwertheit. Unbeschwertheit gestern und heute eingefangen, die sicher Erinnerungen an die eigene wachruft, in jedem Fall aber Eindrücke einer Kindheit bei der GWG München transportiert und faktisch untermauert. Inszeniert wird hier aber auch Emotionales. Eine Zeit der Freiheit und der Fantasie, wildromantisch und – man kann es kaum glauben ­– ganz ohne Smartphone. Im Magazin erinnert sich Roland Wanderwitz: „Zu meiner Zeit gab es mehr Grünflächen, die wir zum Spielen genutzt haben. Wir funktionierten damals einfach die Wäschestangen als Fußballtore und die Hecken als Begrenzung des Feldes um.“ Wer nun nicht lächelnd schwelgt, hat das Kind in sich wohl längst verdrängt.

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