Bei Birke und Partner vereinen wir das Handwerk von Historikern, Journalistinnen und Kreateuren. Wahrheit, Authentizität und die Grenzen des Wahrhaftigen sind Themen, die uns umtreiben. Und zugleich ist die Thematik ausgesprochen komplex und tiefgründig. Wir haben eine KI gefragt, was Journalisten und Historikerinnen zusammenbringt. Ob man das im Einzelnen für wahr hält oder dem beipflichtet, ist Stoff für einen gemeinsamen Kaffee oder Tee.
Prompt: Schreibe einen mittellangen Artikel über den Wahrheitsbegriff. Nutze dabei die Perspektiven von Journalisten und Historikern.
Antwort von ChatGPT:
„Der Wahrheitsbegriff aus Sicht von Journalisten und Historikern
Was ist Wahrheit? Diese scheinbar einfache Frage hat Denker über Jahrhunderte beschäftigt – und sie stellt sich heute drängender denn je. Gerade in Zeiten von ‚Fake News‘, Desinformation und wachsender Skepsis gegenüber etablierten Institutionen rückt der Wahrheitsbegriff wieder ins Zentrum gesellschaftlicher Debatten. Besonders Journalisten und Historiker sind Berufsgruppen, die tagtäglich mit der Frage ringen, was als ‚wahr‘ gelten kann – und darf. Dabei unterscheiden sich ihre Perspektiven, Methoden und Ziele in wesentlichen Punkten.
Journalistische Wahrheit: Nähe zum Jetzt
Für Journalisten ist Wahrheit ein Arbeitsziel, das sich oft unter Zeitdruck und in einem komplexen medialen Umfeld durchsetzen muss. Journalistische Wahrheit ist selten absolut – sie ist vielmehr das Ergebnis einer sorgfältigen Recherche, der Prüfung von Quellen und einer ausgewogenen Darstellung von Perspektiven. Die berühmte Maxime der Presse, ‚sagen, was ist‘ (Rudolf Augstein), bleibt Ideal und Herausforderung zugleich.
Journalisten sind auf Augenzeugen, Experten, Dokumente und verlässliche Informationen angewiesen. Dennoch bleibt ihre Wahrheit häufig eine ‚vorläufige Wahrheit‘: Sie ist immer offen für Korrekturen, Nachträge oder neue Erkenntnisse. In der Nachrichtenproduktion wird Wahrheit dadurch auch zu einem Balanceakt zwischen Schnelligkeit, Relevanz und Genauigkeit. Der Druck, schnell zu berichten, kann zu Fehlern oder verkürzten Darstellungen führen – eine ständige Gratwanderung.
Historische Wahrheit: Tiefe durch Distanz
Historiker hingegen arbeiten mit zeitlichem Abstand. Ihr Zugang zur Wahrheit ist analytischer, reflektierter – aber auch interpretativer. Historische Wahrheit basiert nicht allein auf Fakten, sondern auf deren Einordnung, Kontextualisierung und Deutung. Quellenkritik, methodische Strenge und Multiperspektivität sind zentrale Werkzeuge, um aus dem Dickicht der Vergangenheit ein stimmiges Bild zu entwickeln.
Doch auch Historiker wissen: Vollständige Objektivität gibt es nicht. Jeder Zugriff auf die Geschichte ist geprägt durch Fragestellungen, ideologische Rahmenbedingungen oder gesellschaftliche Interessen. Historische Wahrheit ist also nie rein faktisch, sondern auch ein Produkt der Interpretation. Dies erklärt, warum sich historische Narrative im Lauf der Zeit ändern können – je nach Erkenntnisstand, gesellschaftlichem Klima oder politischen Interessen.
Zwischenfazit: Wahrheit als Prozess
Trotz ihrer Unterschiede eint Journalisten und Historiker die Erkenntnis, dass Wahrheit kein fixer Punkt, sondern ein Prozess ist. Wahrheit entsteht durch kritische Prüfung, Abwägung, Einordnung – und nicht zuletzt durch Transparenz über die eigenen Methoden. Beide Berufsgruppen leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zur demokratischen Öffentlichkeit, indem sie Orientierung in einer komplexen Welt bieten.
In einer Zeit, in der Fakten zunehmend in Zweifel gezogen und Emotionen zur Wahrheitsquelle stilisiert werden, ist diese Arbeit wichtiger denn je. Die Verteidigung der Wahrheit – ob im aktuellen Geschehen oder in der Deutung der Vergangenheit – bleibt eine gesellschaftliche Aufgabe mit hoher Verantwortung.
Fazit
Der Wahrheitsbegriff ist kein statischer Besitz, sondern ein dynamischer Anspruch. Für Journalisten bedeutet er, mit begrenzter Zeit und unter öffentlichem Druck möglichst verlässliche Informationen zu liefern. Für Historiker ist Wahrheit ein Ergebnis langfristiger Analyse und methodischer Reflexion. Beide Perspektiven ergänzen sich – und zeigen: Wahrheit ist nicht einfach da. Sie muss immer wieder gesucht, geprüft und verteidigt werden.“
Unser (menschgemachtes) Fazit
Was bedeutet diese KI-Analyse für unseren Anspruch an unsere eigene Arbeit? Die Geschichten, die wir erzählen, sind untermauert mit Dokumenten und historischen Quellen, Aussagen von Zeitzeugen und Experten. Wir prüfen genau, was wie erzählt werden kann – und legen offen, wenn etwas ungewiss ist. Genau das ist es, was im Umgang mit der „Wahrheit“ essenziell ist, und auch technologische Paradigmenwechsel überdauern wird: ehrliches, reflektiertes Handwerk. Ob die Werkzeuge dann Lupe, Zettelkasten, MacBook oder Cloud heißen, bleibt nachrangig. Der Rest ist eine technische Herausforderung.