In enger Zusammenarbeit mit uns entstand ein Drehbuch, das sich streng an den historischen Fakten orientiert und auch Raum für einen narrativen Zugang schafft. Eine Kapitel-Struktur führt mit vielen zeitgenössischen Foto- und Filmaufnahmen zurück in die 1920er-Jahre. Die fundierte Einordnung geschieht bewusst aus heutiger Perspektive. Eine Annäherung an einen Tag im September 1921, die das Erinnern aktuell macht und dafür sorgt, dass die Auseinandersetzung mit dem Unglück trotz des zeitlichen Abstands nicht abreißt. Eine Annäherung, die das Gedenken auch nach 100 Jahren mit Mitgefühl den Opfern, ihren Angehörigen und Nachfahren widmet.
„Das Filmprojekt war aus unserer Sicht ein voller Erfolg. Wir konnten eine große Zahl von Menschen erreichen und auf zeitgemäße und zugleich würdige Art und Weise an das Geschehen von 1921 erinnern.“
Die fachliche Betrachtung übernehmen Michael Wadle, Head of Visitor Center & Corporate History, Dr. Isabella Blank-Elsbree als BASF-Historikerin, Dr. Ulrich Hörcher als Experte für Anlagensicherheit und Dr. Stefan Mörz, Leiter des Stadtarchivs Ludwigshafen am Rhein; mit Franz Hof berichtet ein ehemaliger BASF-Werkfeuerwehrmann. Er ist der Enkel des Sprengmeisters, der am 21. September 1921 eine bis dahin routinemäßige Lockerungssprengung durchführte.
Der Film wurde zum 100. Jahrestag des Unglücks online veröffentlicht und bei mehreren Veranstaltungen sowie Vorträgen gezeigt. Er löste eine Welle von positiven Reaktionen aus, die für uns ein Beleg ist, wie eine intensive Auseinandersetzung mit historischen Themen und ihre aktuelle Einordnung der Schlüssel für eine offene, bewusste Erinnerungskultur sind.
„Es hat sich einmal mehr bestätigt, dass es sich lohnt, auch mit kritischen Themen der Unternehmensgeschichte offen umzugehen. Mit dem Film ist es uns gelungen, das Gedenken an das Unglück von 1921 wachzuhalten, die Geschehnisse historisch einzuordnen und gleichzeitig darüber mit unseren Mitarbeitenden und Nachbarn am Standort Ludwigshafen ins Gespräch zu kommen.“